Artenreiche Höllwiesen in Oberstdorf
Erhalten wir am Höllwies das Wechselspiel von Feuchtwiesen und Trockenrasen mit seiner wunderbaren Alpenflora! Eine große Vielfalt bereichert das Leben, sichert im ökologischen Verbund den lebendigen Bestand für die Zukunft und regt die Sinne an durch Sehen, Hören, Riechen und Wahrnehmen der Schönheit in der Natur...
Das Besondere der Höllwiesen
- Feucht- und Trockenrasen, Quell- und Hangmoore
- Moorwiesen speichern CO2 und leisten deshalb einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
- Vielfältige Alpenflora. (Trollblumen, Enzian, Orchideen, Mehlprimeln, niedrigster Standort von Arnika)
- Gefährdete Pflanzenarten: Rundblättriger Sonnentau, SchneidigesWollgras, Fieberklee
- Gefährdete Tierarten: Rotflügelige Schnarrschrecke, Gestreifte Quelljungfer, Zauneidechse, Alpensalamander,
- Storchschnabelbläuling, Thymian-Ameisenbläuling,Waldbirkenmaus, Gartenschläfer, Kleiner Mohrenfalter, Dreizehenspecht, Auerhuhn
- kleinteilig gewachsene Kulturlandschaft
Die Auswirkungen eines Neubaus mit Beschneiung
- Auf dem Hintergrund des Klimawandels ist der Neubau eines Skigebietes auf einer Höhe zwischen 850m und 1300 nicht mehr sinnvoll. Kunstschnee verdrängt durch erhöhten Nährstoffeintrag die an magere Böden angepassten Hochgebirgsarten und verändert den Wasserhaushalt (Drainage, erhöhter Abfluss)
- Kunstschnee ist aufgrund seiner anderen Struktur für die Vegetation schädlicher als Naturschnee, da er nicht gegen die Kälte isoliert (höhere Dichte und Präparierung)
- Lärm durch die Beschneiungsanlage in der Nacht stört Tiere und Menschen
- Noch mehrWasserentnahme aus der Stillach
- Erdbewegungen in der Bauphase und Bodenverdichtung durch Pistenpräparierung und schwereren Schnee
- Verkürzung der Vegetationszeit, da der Schnee später schmilzt
- Magnet für noch mehr Besuchermassen (wie am Ifen), noch mehr Tagesausflugsverkehr und erhöhter Parkplatzbedarf
- Das Auerhuhn findet am Höllwies den idealen Lebensraum.
- Eine Rarität unsererWiesenlandschaft – Die Thymian-Ameisen Bläulinge.
- Eines der wohl bekanntesten Heilkräuter ist die Arnika.
Fazit:
Eine künstliche Beschneiung in dieser Höhenlage ist auf Grund der gesicherten Erkenntnisse zur Klimaentwicklung nicht zukunftsfähig und daher nicht mehr akzeptabel Wir verlieren eine alte wertvolle Kulturlandschaft für ein Skigebiet, dessen Betriebsdauer auf 20-30 Jahre begrenzt sein wird. Der Skisport muss sich den Zeichen der Zeit anpassen: keine weitere Zerstörung der Natur. Keine weitere Verschwendung von Steuermitteln für eine Industrie, deren Zeit zu Ende geht! Wir denken, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, sich von diesem Skigebiet - wenn auch schweren Herzens - zu verabschieden.Wir würden uns freuen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Höllwiesen als offene Kulturlandschaft zu erhalten. Wenn wir den Klimawandel ernst nehmen, ist es notwendig, kurzfristige wirtschaftliche Interessen zugunsten dieser schönen Natur- und Kulturlandschaft zurückzustellen. Oberstdorf braucht neue Ideen und Alternativen zum reinen Skitourismus.
Hier am Höllwies könnte ein Anfang gemacht werden!
Oberstdorf for Future – Verantwortlich für den Inhalt: Irmela Fischer &Wolfgang Burgstaller