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Stellungnahmen vor 2017

Die Kiefer

Kiefern, auch Föhren genannt, sind auf „armen“ Standorten stark. Dort, wo die Lebensbedingungen besonders unwirtlich und Böden besonders nährstoffarm sind, können sie sich dauerhaft halten. Bereits nach der Eiszeit bedeckten zunächst Kiefern-Birkenwälder die von den Gletschern freigegebenen Flächen bis andere, konkurrenzstärkere Gehölze sie ersetzten. Während also Buchen die beste Böden verteidigen, bleiben für die Kiefer die unwirtlichen Standorte: oben, an der Baumgrenze der Allgäuer Alpen gedeiht strauchförmig die Bergkiefer (Latsche) und – im Allgäu extrem selten, in Österreich häufig – die Zirbelkiefer baumförmig. Auf den trockensten Sandböden bis zu den extrem nassen, nährstoffarmen Moorböden ist bei uns die Waldkiefer von Natur aus häufig.

Kiefern wurden schon immer genutzt

Dass die Kiefer in Bayern insgesamt sehr verbreitet ist, liegt aber nicht an schlechten Böden, sondern an der Landbewirtschaftung im Mittelalter. Zum einen waren viele Böden übernutzt und ausgelaugt, so dass nur noch Kiefern gut gedeihen konnten, zum anderen sind und waren Kiefern wichtige Nutzbäume.

Kiefern produzieren bei Verletzung der Rinde in großen Mengen Harz, um sich gegen das Eindringen von Baumkrankheiten zu schützen. Dies Baumharz war in der Vergangenheit als Ausgangsmaterial für verschiedener Stoffe sehr begehrt: Schon die Ägypter nutzten vor 6000 Jahren Kiefernharz als Konservierungsmittel für ihre Mumien, später wurden Kiefern als leichtes Bauholz, Brennstoff sowie zur Herstellung von Pech, Teer und nicht zuletzt der Ruß für Tusche und Buchdruckerschwärze vielseitig verwendet. Und das Allgäuer Latschenkiefernöl ist bis heute ein bekanntes Pflanzenheilmittel…