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Stellungnahmen vor 2017

Die Fichte

Die Fichte ist im Allgäu nahezu allgegenwärtig. Den „Wald“ sehen und erleben wir überwiegend als dichten, dunklen, harz-würzig duftenden Fichtenforst, entweder pur oder mit wenigen Laubhölzern garniert. Inzwischen sind etwa zwei Drittel der Waldfläche Mitteleuropas von Nadelbäumen bestanden. Das war nicht immer so und wird auch nicht so bleiben.

Ihrem schnellen, unkomplizierten Wachstum auch auf schlechten Böden verdankt die Fichte, dass sie in den vergangenen 3 Jahrhunderten bevorzugt gepflanzt wurde. Unter natürlichen Bedingungen ist es gerade andersrum: die Fichte ist nur ein beiläufiger Partner des von Buche und Tanne beherrschten Bergmischwaldes. Erst ab einer Höhe von etwa 800 m ü NN nimmt ihre Häufigkeit zu bis die Fichte an der Baumgrenze zur Alleinherrscherin wird, da sie mit kargen Böden und Frost besser klar kommt als Tanne und Buche. Fichten produzieren ihr eigenes Frostschutzmittel und können Temperaturen von bis zu (Minus!) –60 Grad Celsius überstehen.

Schaltet man die Baumkonkurrenz in niedrigeren Lagen aus, dann erbringt die Fichte deutlich höhere Erträge – 2mal so viel Holzmasse und sogar 3mal so viel Möbelholz – als die Buche. Das Problem des Holzmangels scheint gelöst …. wären da nicht der Klimawandel und Baumschädlinge wie der Borkenkäfer, die gerade in Fichten-Monokulturen zu großflächigen Waldschäden bis hin zur flächenhaften Entwaldung durch Sturm und Käfer führen. 

In städtischer Umgebung sind Fichten eher selten oder werden als Sichtschutz klein gehalten. „Immergrün“ schenken sie uns auch zur dunklen Jahreszeit Frischluft und Zuflucht für überwinternde Vögel und Kleintiere. Wenngleich sie in der Kunst oft in Verbindung mit Traurigkeit und Melancholie gebracht wird, erstrahlt die Fichte doch als Weihnachtsbaum geschmückt in der dunkelsten Zeit. Aus ökologischer Sicht sind Fichten als Weihnachtsbaum nur zu empfehlen: am besten kurz vor Weihnachten direkt aus heimischen Wäldern geholt, ist ihre Umweltbilanz im Gegensatz zu ausländischen „Tannenbäumen“ unschlagbar – was stören da schon ein paar herunter fallende Nadeln? Seit vielen Jahren bietet der BUND Naturschutz am Samstag des 3. Advent eine Weihnachtsbaumaktion im Werdensteiner Moos an.