Die Linde
Von jeher ist die Linde ein Baum der Menschen: als Hausbaum, Dorfbaum, ebenso verortet in Burgen und Klöstern, sowie als Gerichts- und Tanzbaum war sie stets ein zentraler Ort des gesellschaftlichen Lebens. Bereits die Germanen verehrten die Linde als Göttin der Liebe, des Glücks, der Fruchtbarkeit und des florierenden Hausstandes. Kein Wunder also, dass sich gerade auch in Kempten zahlreiche mächtige Linden finden lassen, sowohl an Straßen und in Innenhöfen als auch als markante Einzelbäume in der Landschaft.
Ein Lebensrhythmus in 3 Phasen wird ihr nachgesagt, Wachsen, Stehen und Vergehen jeweils 300 Jahre – nicht selten also sind Linden uralte Zeitzeugen ihres 1000jährigen Bestehens.
Ihre Heilwirkungen, die „Linderung“ bei grippalen Infekten, Magen- und Darmerkrankungen - trägt sie im Namen. Auch die in der Rinde enthaltenen Baumfasern (Bast) wurde zur Verarbeitung von Baststoffen, Seilen, Bienenkörben und Sattelzeug verwendet.
Die nektarreichen Lindenblüten im Frühling sind ein Festschmaus für Bienen und entsprechend verwandelt sich eine blühende Linde in einen „Brummbaum“.