Zur Startseite

Projekte+Brennpunkte

Kreis + Ortsgruppen

Stellungnahme+Presse

Stellungnahmen vor 2017

Aktuelles und Projekte der Ortsgruppe Oberstdorf-Fischen

BEricht der BN Ortsgruppe Oberstdorf 2024

die geplanten Bauvorhaben und Entwicklungen rund um die Fellhornbahn, die Bewerbung Oberstdorfs für die Nordische Ski-WM sowie der Eingriff in den Rappenalpbach werfen erhebliche ökologische, infrastrukturelle und finanzielle Fragen auf. Dieser Bericht gibt einen Überblick über die wichtigsten Fakten und Positionen.

 

Neubau der Fellhornbahn

Die geplanten Maßnahmen im Zuge des Neubaus der Fellhornbahn umfassen weitreichende Eingriffe in die Natur:

  1. Neues Speicherbecken
    Am Fellhorn soll ein Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von ca. 170 Millionen Litern Wasser entstehen, das primär der technischen Beschneiung dienen soll. Solche Großprojekte haben erhebliche Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die umliegenden Ökosysteme.
  2. Liftbau durch ein FFH-Gebiet
    Der geplante Neubau eines Lifts führt direkt erneut durch ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH). Solche Gebiete stehen unter besonderem Schutz, um gefährdete Lebensräume und Arten zu erhalten.
  3. Pistenertüchtigung und Verlegung von Leitungen
    Pisten sollen großflächig auf mehreren Hektar saniert und ertüchtigt werden. Zusätzlich sind kilometerlange Vergrabungen von Infrastruktur- und Technikleitungen geplant, die nachhaltige Veränderungen in Boden und Vegetation verursachen werden.
  4. Lebensraum der Waldbirkenmaus
    Besonders kritisch ist der Eingriff in den Lebensraum der streng geschützten Waldbirkenmaus. Sie ist eines der seltensten Säugetiere Mitteleuropas, ein Eiszeitrelikt, die in Bayern nur in zwei klar umgrenzten Gebieten vorkommt. (Mehr Infomationen zur Art finden Sie hier: https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Sicista+betulina)
    Um Platz für das o.g. Speicherbecken zu schaffen, soll sie umgesiedelt werden. Dieses Vorhaben sieht die Ortgruppe als fraglich an und wirft ethisch die Frage auf, wie glaubhaft wir mit bedrohten Arten umgehen.
  5. Aus für kostenlosen Skibus
    Die Bergbahnen Oberstdorf Kleinwalsertal haben die Finanzierung eingestellt. Sie sind der größte Magnet der Region für den Individualverkehr und übernehmen hierfür kaum Verantwortung. 

 

Bewerbung für die Nordische Ski-WM 2033

Oberstdorf plant mit dem Beschluss des Gemeinderates vom 17.12.2024 , sich für die Nordische Ski-WM 2033 zu bewerben.

  • Lage in der Klimawandelzone
    Die aktuell bestehenden Anlagen liegen auf einer Höhe von etwa 800 Metern, einer Region, die aufgrund des Klimawandels immer unsicherer in Bezug auf Schneeverfügbarkeit wird.
  • Mögliche zusätzliche Beschneiungskapazitäten
    Um Schneesicherheit zu gewährleisten, könnte der Bau weiterer Speicherbecken im 5 stelligen Millionen Literbereich  und Technik  für die Beschneiung notwendig werden. Dies würde zusätzliche Eingriffe in die Natur nach sich ziehen.
  • Veränderte Wettkampfanforderungen
    Sollten sich die Regeln des Skiverbands ändern, könnten zusätzliche bauliche Anpassungen an den Wettkampfanlagen erforderlich werden, die zu weiteren Belastungen in den teils mehrfach geschützten Naturraum um die jetztige WM  führen.
  • Offene Finanzierungsfragen
    Die Finanzierung der Bewerbung und der potenziellen Veranstaltung wirft viele Fragen auf. Es fehlen bisher klare Zusagen von Bund, Land, Landkreis und der Gemeinde Oberstdorf. Zudem ist unklar, wie die notwendigen Investitionen in Infrastruktur, ÖPNV und Wettkampfstätten getragen werden sollen.

 

Gerichtsurteil zum Rappenalptal

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Gerichtsurteil zum ökologischen Schaden im Rappenalpbach Ein gerichtliches Gutachten hat die Schäden an Bach und Tal dokumentiert und bewertet, und die Ortsgruppe des Bund Naturschutz hält dieses Gutachten für äußerst wichtig.

  • Renaturierung als dringliche Maßnahme
    Die Ortsgruppe fordert, dass die Regierung gemeinsam mit den Alpgenossen kurzfristig Maßnahmen zur Renaturierung umsetzt, um der Natur frühzeitig zu helfen.
  • Transparenz und Einsicht in das Gutachten
    Im Sinne der Transparenz möchte die Ortsgruppe das Gerichtsgutachten gerne einsehen, um die dokumentierte Schadenshöhe besser nachvollziehen und verstehen zu können und um sich bei der Umsetzung mit lokalem Fachwissen und Manpower mit einzubringen.

Die geplanten Projekte und Entwicklungen in und um Oberstdorf zeigen einmal mehr, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit unserer Natur ist. Als Bund Naturschutz setzen wir uns dafür ein, dass ökologische Belange an erster Stelle stehen und dass Transparenz sowie nachhaltige Lösungen in den Mittelpunkt gestellt werden.

Vielen Dank für eure Unterstützung – gemeinsam können wir uns für eine lebenswerte Mitwelt stark machen!


Pläne zum Ausbau der Wasserkraft in Oberstdorf

Pläne zum Wasserkraftwerk Stillachklamm

Nach Jahren der Ruhe und zwei abgewehrten Versuchen, das Kraftwerk zu bauen, sind wieder die Plände auf dem Tisch. Maßgeblich sind hier wieder die gleichen vier Beteiligten am (Kraft-)Werk in Oberstdorf. Die Oberstdorfer selbst sprechen vom Eiskeller Rappenalptal, der Tourismus vom Sehnsuchtsort Oberstdorf. Wir verkaufen Heimat und Werte entgegen eigener Aussagen von den vier Beteiligten Initiatoren und Partnern der Auszug Ihres Auftreten nach Außen.

 

 

Ein Verein formuliert es so:

„Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung durch die Pflege und Erhaltung

a. der Natur- und Kulturlandschaften von Oberstdorf und Umgebung;
b. der Geschichte, der Mundart, des Brauchtums und der gewachsenen Bausubstanz
Oberstdorfs als dem kulturellen Erbe seiner Bürger.
Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke“

https://www.verschoenerungsverein-oberstdorf.de/verein/satzung.html

 

 

 

Oder ein anderer formuliert es so:

„Unser gemeinnütziger Verein unterstützt und fördert den Erhalt und Pflege von Landschaft, Umwelt, Geschichte, Mundart und Brauchtum in Oberstdorf.“

Belastet mit der Erinnerung wie das Tal erschlossen wurde von Bauern, Knechte und jene die sich identifizieren mit dem Ort.  

„Diese vorgenannten Verpflichtungen mussten von den Anwesensbesitzern durch Arbeitsleistung (Frondienst) getätigt werden. Bei größeren Arbeiten, z. B. Räumen und Schwenden, Hochwasser usw., wurden je nach Bedarf 1 oder 2 Viertel zur Arbeit aufgeboten. Zu erscheinen hatten von jedem Haus alle männlichen Personen ab 18 Jahren, ausgenommen alte und gebrechliche Leute. Witwen wurden nur zum halben Tagwerk angenommen, ebenso Jugendliche von 16-18 Jahren.“

https://www.rechtler.de/verein-2/geschichte/

 

 

Ein Stiftung führt ihren Stiftungszweck absurdum, indem Sie § 87 BGB provoziert:

Folgende Maßnahmen stehen dabei im Vordergrund:

  • Pflege und Erhalt der heimischen Kulturlandschaft
  • Schutz wildlebender und teilweise vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten und Sicherung ihrer natürlichen Lebensräume
  • Stärkung des Bewusstseins für Naturschutz und Landschaftspflege

„Mit der Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen möchte ich vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen sicheren Lebensraum erhalten. Für dieses große Ziel bitte ich Sie um Ihre persönliche Unterstützung.“

https://natur-schutz-stiftung.de/

 

 

Ein weiterer Partner behauptet von sich  Zitat :

Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Deshalb setzen wir eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie um. Wir übernehmen Verantwortung und handeln nachhaltig – im ökonomischen, ökologischen und sozialen Bereich.

https://www.geigergruppe.com/de-de/geiger-gruppe/nachhaltigkeit/

 

 

Und was denken wir vom BN? Ein Video mit Alfred Karle - Fendt erklärt am besten, warum die Iller-Quellbäche dringend geschützt werden müssen. Ein solches Kleinod gibt es nur mehr hier in Oberstdorf und mit einer Wasserentnahme ist dieses Ökosystem stark gefährdet.  


In Gedenken an Sigi Rohrmoser

Mit Siegmund Rohrmoser verlieren wir in Oberstdorf ein Original:

Einer, der die Heimat, den Naturschutz und die Menschen, die ihn berührt haben, geprägt hat.
Ein großes Projekt für ihn war das Verstehen der Fauna und Flora seines Oberstdorfs und der Berge.
Wir kennen niemand, der sich so bedingungslos für den Erhalt der Lebensräume eingesetzt hat.

Und immer sind dort Spuren seines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke.

Wir werden uns an ihn erinnern - und es wird uns glücklich oder traurig machen, aber uns ihn nie vergessen lassen.