Von alten Bäumen und urigen Riesen - Baumexkursion in Sulzberg
Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der BN Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu bot die Ortsgruppe Sulzberg am 01. Oktober zwei Führungen zu den alten Bäumen an. Bei diesen Führungen erfuhren die Gäste weshalb alte Bäume, gerade auch wenn sie nicht mehr Bauholz-Qualität haben und optisch dem Idealbild eines Baumes nicht mehr entsprechen, wichtig für viele Insekten, Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und die Artenvielfalt insgesamt sind. Auch viele Pilzarten tragen durch die Holzzersetzung dazu bei, dass Käfer, Ameisen und Vögel Nahrung und Unterschlupf finden. Letztendlich nutzen sie auch dem Menschen durch die Speicherung von Kohlendioxid, Produktion von Sauerstoff, Filterung des Staubes aus der Luft, als Schattenspender Regenwasserrückhalt und Windschutz.
Zur Überraschung der Mitwandernden führten die Routen zu diesen Bäumen nicht in den Wald, da dieser überwiegend forstwirtschaftlich genutzt wird und die Bäume dort nach 50 - 150 Jahren geerntet werden, was etwa 1/4 ihrer möglichen Lebensdauer entspricht. Häufig stehen alte Bäume alleine oder als Gruppen in Viehweiden als Schattenspender für das Vieh, oder am Rand eines Viehtriebes, der Gemeindeeigentum ist, aber auch mitten im Dorf und am Bach konnten diese Bäume mit über 4 oder sogar über 5 Meter Umfang gezeigt werden. Einige dieser Bäume dürften schon über 300 Jahre alt sein und standen damit schon während der Feldzüge von Napoleon an ihrem Platz. Auch das ist ein wichtiger Faktor, damit Fauna und Flora einen auf lange Zeit gesicherten Lebensraum vorfinden.