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BUND Naturschutz sieht geplante Deponie im Naherholungsgebiet von Immenstadt kritisch – Alternativenprüfung fehlt

Die geplante Errichtung einer Deponie mit einer Fläche von 56.800 m² und einem Verfüllvolumen von 170.000 m³ im ökologisch und landschaftlich sensiblen Weihergut bei Immenstadt stößt auf Kritik bei der Ortsgruppe des BUND Naturschutz: Die Lage in einer außergewöhnlich schützenswerten Landschaft im Wander- und Erholungsgebiet, die Nähe zu geschützten Biotopen, sowie die bislang fehlende Alternativenprüfung machen das Vorhaben aus ökologischer und planerischer Sicht nicht nachvollziehbar.

25.11.2025

Bei einem Informationsstand auf dem Immenstädter Wochenmarkt klärte die BN Ortsgruppe interessierte Bürger über die Lage der geplanten Deponie auf. Auch wurden Fragen zu Umfang und Ablauf des von Stadt und externem Recycling-Unternehmen geplantem Vorhaben beantwortet.
„Eine Deponie in diesem wertvollen Erholungsgebiet zu errichten, wäre ein fatales Signal für die gesamte Region und die Natur und eine Beeinträchtigung des Erholungswertes der Region für die Bürger, die die Ruhe in diesem Gebiet sehr genießen “, betont Wolfgang Kaufhold, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Immenstadt.

Besonders problematisch ist das Vorkommen der streng geschützten Zauneidechse, das nach geltendem Artenschutzrecht eine Alternativenprüfung verlangt. Zudem sieht der BN die Gefahr von erheblichen Störungseinflüssen auf Fledermäuse und Vogelarten, die bislang durch die Abgelegenheit des Gebietes ruhige und unzerschnittene Lebensräume mit ausgeprägter Vernetzung vorfinden. Das gilt auch für die derzeit noch nicht bekannten Wanderkorridore der Amphibien.

Weiterhin sehen die Naturschützer das Problem der Ausbreitung invasiver Neophyten, insbesondere des Asiatischen Staudenknöterichs. Dieser verbreitet sich nicht durch Samen, sondern durch keimfähiges Wurzelmaterial (sogenannte Rhizome bzw. Wurzeln bis in 3 Meter Tiefe) im angelieferten Erdaushub. Das führt zu erheblichen Risiken für die biologische Vielfalt, da heimische Arten insbesondere an Wiesen- und Waldrändern oder extensiv genutzten Flächen verdrängt werden und die Ausbreitung nur mit erheblichem Aufwand und großen Kosten zu beherrschen ist.

Elisabeth Mayrhofer-Winkler, Stellvertretende Vorsitzende, sagt abschließend: „Statt kurzfristiger Lösungen brauchen wir eine Alternativenprüfung, die keine kulturlandschaftlich hochwertige Standorte priorisiert. Wir sprechen von einer massiven Belastung über mehr als ein Jahrzehnt hinweg mit nicht absehbaren Folgen. Wir wollen nicht, dass hier ein Präzedenzfall geschaffen wird, der auch andere dazu anregt, in besonders reizvollen Teilen unserer Allgäuer Landschaft Deponien zu errichten.“