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Stellungnahmen vor 2017

Kurpark Kalvarienberg Sonthofen

Ökologischer Kurpark Kalvarienberg - Sonthofens Oase für Mensch und Natur

Der am südöstlichen Stadtrand von Sonthofen gelegene Kalvarienberg war Mitte der 60er Jahre als Bauland vorgesehen, ehe die Stadt im Jahr 1969 das Gelände erwarb. Zwanzig Jahre später wurde die Fläche als Parkanlage gestaltet: In enger Zusammenarbeit zwischen städtischer Gartenbauabteilung und der Ortsgruppe Sonthofen des Bundes Naturschutz konnte der "ökologische Kurpark" bis 1992 größtenteils fertiggestellt werden. Die Bemühungen der Stadt Sonthofen und des Bundes Naturschutz wurden 1994 und 1996 mit der Verleihung von zwei Umweltpreisen honoriert. In beiden Fällen wurde neben der vorbildlichen Gestaltung der Anlage für Mensch und Natur die hervorragende Zusammenarbeit der beiden Initiatoren gelobt.

Im Zuge der Parkanlage wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Der Götzfriedweiher wurde entschlammt und sein hoher Karpfenbestand entnommen. Anschließend konnten seltene Kleinfische, Teichmuscheln und Edelkrebse eingesetzt werden.                             
  • Aufgrund der starken Erdkröten-Laichwanderung über die Hofener Straße wurden drei Krötentunnel mit den dazugehörigen Leiteinrichtungen installiert. Im gesamten Parkgelände wurden Kleintümpel angelegt und Nisthilfen befestigt.
  • Trockenmauern und Lesesteinhaufen wurden errichtet, zahlreiche Obstbäume, Büsche und Hecken gepflanzt. Die Wiesen werden nicht mehr gedüngt und nur zweimal jährlich gemäht, als "Starthilfe" wurden Wiesenblumen gesät. Ein gutes Wegenetz, Sitzbänke und freie Ufer laden zum Spazieren,  Ruhen und Beobachten ein.

Lebensraum und Naherholung

Die Maßnahmen zur Sanierung des Götzfriedweihers haben sich sehr bewährt: Heute weist der Weiher relativ klares Wasser und einen ausgeprägten Bewuchs mit Wasser- und Uferpflanzen auf. Verschiedene Fisch-, Amphibien-, Libellen- und Vogelarten finden Lebensraum, Laichmöglichkeiten oder Nahrungsgründe, darunter gefährdete Arten der Roten Liste. Alle ausgesetzten Tierarten haben sich etabliert und teils große Bestände gebildet. In den Lesesteinhaufen und Trockenmauern finden Kröten, Molche, Blindschleichen und Eidechsen Versteckmöglichkeiten. Die blütenreichen Hangwiesen, ebenso die Gebüsche, Bäume und Wälder werden von zahlreichen Insekten und Vögeln aufgesucht.

Viele Bewohner von Sonthofen gehen im Park spazieren, Kinder finden Spielmöglichkeiten und Schulklassen erleben Biologieunterricht im Freien.

Auch zukünftig fallen für die BN-Ortsgruppe noch regelmäßige Arbeiten an: Die Kopfweiden werden geschnitten, wandernde Kröten müssen mit Fangzäunen und Eimern über die Straße getragen werden, da Tunnels und Leiteinrichtungen nicht die ganze Breite der Wanderung erfassen. Um den Tieren langfristig eine sichere Überquerung der Straße zu ermöglichen, die unabhängig von freiwilligen Helfern funktioniert, sollen weitere Tunnels und Leiteinrichtungen installiert werden.