Hilfe für Gelbbauchunken: Pflegemaßnahmen in Immenstadt
Um ein Vorkommen in Immenstadt zu unterstützen, zogen Helfer des BUND Naturschutz los, um neue Lebensräume für die Unken zu schaffen und auch die bestehenden, in den vergangenen zwei Jahren angelegten Ersatzbiotope zu erhalten. Prominent werden sie dabei vom Biber unterstützt, der in den Auen der Iller neue Lebensräume für die Unken durch das Bauen von Dämmen anlegt. Die Unke nutzt kleine Tümpel, die ursprünglich in einer intakten Auenlandschaft zahlreich vorhanden sind.
Als Ersatzlebensraum dienen auch schon Pfützen, wie sie etwa in Weideflächen, in Abbaugruben oder in tiefen Fahrspuren oder Seitengräben an Waldwegen oder in der Landwirtschaft entstehen. Auf diese mitunter kurzlebigen Lebensräume hat sich die Gelbbauchunke mit einer sehr schnellen Entwicklungszeit von nur sechs Wochen von der Larve zur fertigen kleinen Unke eingestellt. Trotzdem sterben immer wieder Larven, wenn Wasserstellen zu schnell austrocknen – ein Problem, das der Klimawandel verschärfen wird. Die Weibchen minimieren dieses Risiko zusätzlich, indem sie immer nur wenig Laich, dafür mehrmals während des gesamten Frühsommers in verschiedenen Pfützen oder Tümpeln absetzen. Um dieser Anpassung gerecht zu werden, wurden im Waldstück von den Helfern Fahrrillen sowie bereits angelegte kleine Tümpel vertieft und neue ausgehoben.
Die kleinen, unauffälligen Gelbbauchunken kann man an ihrer gelben Bauchfärbung und an ihren herzförmigen Pupillen erkennen. Mit bis zu 19 Jahren Lebenserwartung werden Gelbbauchunken sehr alt.
Angeleitet wurde die Gruppe u.a. von Stephan Immler, Forstverwalter in Rauhenzell, der berichtete, dass die Unken im gleichen Jahr schon die frisch ausgehobenen Tümpel annahmen. „Im Juni kann man mitunter ein schönes Konzert abends erleben“, freute er Thomas Frey, Regionalreferent des BUND Naturschutz für Schwaben.