Amphibien wandern so langsam wieder: Hilf doch mit!

Rund 120 Helfer sind dann an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren in den Morgen- und Abendstunden die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher über die Straße. „Bis Ende April muss man auf unseren Straßen sowohl mit den Amphibien als auch mit den Sammlern morgens und abends rechnen“, so Mader weiter. Insgesamt werden 19 Wanderstellen zwischen Sonthofen und Haldenwang im Team täglich betreut. Auf diese Weise konnten 2023 etwa 25300 Amphibien an insgesamt ca. 4 km Zaun vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. „Wir hoffen, dass es überall gelingt, die Betreuung der Zäune aufrechtzuerhalten und auch weiterführen zu können. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen“, ergänzt Mader. 

Sorge bereiten manche Übergangsstellen, an denen festzustellen ist, dass die Anzahl der geretteten Tiere sinkt. BN-Geschäftsführerin Julia Wehnert warnt: „Selbst häufige Arten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten zu einem seltenen Anblick werden, wenn die Frühjahre und Sommer trockener werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden, mahnt Wehnert: „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft am Ende nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Warnschilder an den Amphibienschutzzäunen dienen sowohl den Tieren als auch dem Schutz von ehrenamtlichen Helfern, die am Straßenrand Tiere einsammeln.

Am Amphibienschutz Interessierte melden Sie sich in der BUND Naturschutz-Geschäftsstelle per E-mail (kempten-oberallgaeu@bund-naturschutz.de) oder telefonisch unter 08323/9988740 oder 0151-11529227.

Foto: Amphibien auf Straße mit Auto Herbert_Stadelmann